Medizinstudium in Innsbruck

Seit ihrer Gründung im Jahr 1774 war die Medizinische Fakultät eine der vier Gründungsfakultäten der Universität Innsbruck und ist 2002 zur eigenständigen Universität ernannt worden. Die Meduni Innsbruck nennt sich deshalb selbst eine „junge Forschungsstätte mit langer Tradition“. Heute bilden rund 2.000 Mitarbeiter ca. 3.000 Jungmediziner:innen aus. 300 PhD-Student:innen belegen eines der 9 angebotenen Programme. Außerdem existieren neben Human- und Zahnmedizin ebenfalls verschiedene Bachelor- und Doktoratsstudiengänge

Diplomstudium Humanmedizin

Der erste Abschnitt dauert an der Meduni Innsbruck zwei Semester, in denen hauptsächlich naturwissenschaftliche Grundlagen Stoff sind. Daneben werden durch Praktika auch schon soziale Kompetenzen und ethische Grundsätze vermittelt. Im zweiten Abschnitt, der vier Semester ausmacht, liegt der Schwerpunkt auf der Theorie über Gesundheit und Krankheit des Menschen, gleichzeitig wird am Ende des vierten Semesters mit dem OSCE (Objectiv structured clinical examination) die „Famulaturreife“ überprüft. Ab dieser praktischen Prüfung sind die Studierenden berechtigt in der Praxis am Patientenbett zu lernen und Tätigkeiten wie Blutabnahme, Wundversorgung und Anamnese selbstständig durchzuführen. Im dritten Abschnitt wird hauptsächlich an der Klinik gelehrt, das sechste Jahr ist wie an den anderen Unis als KPJ (Klinisch praktisches Jahr) konzipiert und wird nur noch im Krankenhaus verbracht.

Die erste Diplomprüfung gilt als bestanden, wenn erstens alle Praktika des ersten Studienabschnittes (also der ersten zwei Semester) positiv absolviert wurden, zweitens eine Prüfung über bestimmte Vorlesungen und die zwei Kumulativen Modulsprüfungen KMP1 und 2 abgelegt wurden. KMP1 und 2 finden jeweils am Ende des ersten und zweiten Semesters statt und überprüfen alle Vorlesungsinhalte des jeweiligen Semesters. Die zweite Diplomprüfung gliedert sich in zwei Teile. Teil 1 wird am Ende des 4. Semesters abgelegt und setzt sich zusammen aus Lehrveranstaltungsprüfungen, absolvierten Praktika und KMP 3 – eine schriftliche Prüfung über die Inhalte des zweiten Studienjahres (vergleichbar mit der SIP in Wien z.B.). Der zweite Teil der zweiten Diplomprüfung läuft genauso ab, nur mit einer KMP 4, die das dritte Studienjahr zum Inhalt hat und am Ende des dritten Jahres und somit am Ende des zweiten Studienabschnittes steht. Ebenfalls die dritte Diplomprüfung, die eine KMP 5 und 6 beinhaltet, jeweils nach dem 4. und 5. Jahr und die positive Absolvierung des KPJ.

Die Diplomarbeit kann schon nach der KMP 3 angemeldet und begonnen werden und verleiht, wenn positiv beurteilt, gemeinsam mit der dritten Diplomprüfung den Studierenden den Titel Dr. med.univ..

Diplomstudium Zahnmedizin

Zukünftige Zahnärztinnen und –ärzte an der Meduni Innsbruck verbringen die ersten beiden Studienabschnitte, also die ersten drei Jahre, gemeinsam mit den Humanmedizinern. Bis auf fallweise zahn-spezifische Praktika decken sich die Module beider Studienrichtungen. Im dritten Abschnitt trennen sich die Wege und während der zweiten Hälfte des Studiums widmen sich die Studierenden nur mehr ihrem Fach.

Das Prüfungssystem ist demnach in den ersten beiden Abschnitten ebenfalls ident. Die dritte Diplomprüfung der Zahnmediziner am Ende des Studiums setzt sich jedoch aus Lehrveranstaltungsprüfung und absolvierten Praktika, sowie einer mündlich-kommissionellen Studienabschließenden Gesamtprüfung über die gesamten zahn-spezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten der Studierenden. Nach dem erfolgreichen Verfassen einer Diplomarbeit steht den Absolvent:innen der Titel Dr.med.dent. zu.