Keine Beschreibung für dieses Bild gefunden.

Das war der MedAT 2014

Wie ging es euch beim MedAT 2014? 12 600 wollten einen Platz an einer Meduni in Österreich, nur 1560 werden aufgenommen. Hattet ihr auch Schweißausbrüche, einen trockenen Mund und zitternde Hände? 

Und schon ist der ganze Spuk wieder vorbei. Bald zwei Wochen liegt das mehrstündige Martyrium nun wieder zurück und manche von euch werden möglicherweise jetzt noch zitternd und von Alpträumen gebeutelt umher wandeln, andere die Erinnerung vielleicht auch schon erfolgreich unter den Teppich gefeiert haben. Und das zu Recht, wie ich finde. Schließlich sind die ca. fünf Stunden MedAT - mal ganz abgesehen von dem enormen Stress, mit höchster Konzentration und möglichst schnell den Grundstein seiner gesamten Karriere legen zu müssen – auch für den gesamten Körper eine Tortur, aus der er durchgeschwitzt und entkräftet wieder herauskommt.

Puls und Blutdruck steigen meist schon am Vorabend, spätestens bei betreten des Prüfungssaales und bleiben die folgenden Stunden permanent hoch. Die Muskelspannung nimmt zu, das Blut wird vom Verdauungstrakt abgezogen und in Bewegungsapparat und Kopf verlagert, der Mund ist trocken und der Körper in höchster Alarmbereitschaft – an sich gut für die Konzentration. In ganz besonders schweren Fällen von Panik kann das allerdings Blut gänzlich in die Muskulatur abwandern und für den Kopf bleibt nichts mehr übrig, der Prüfling kippt einfach um. Wurde auch schon beobachtet. Fünf Stunden lang ist das Ganze also eine eher ungesunde Sache, die die Medizin einem da abverlangt.

Was tut man aber nicht alles für die Chance, sich irgendwann (nach weiteren sechs Jahren voll solcher Stressreaktionen) endlich mit Doktor anreden zu lassen. Und auf den Doktor ist zur Zeit alle Welt aus, wie es scheint. Ein kurzer Abstecher in die Welt der Zahlen:

12 600 Furchtlose waren es heuer, die einen Platz an den drei großen Medunis wollten, nur 1560 werden auch einen bekommen. Die Zahl der Bewerber ist somit um rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, nach Graz wollten sogar 30 Prozent mehr.

Ebenfalls auffällig ist der Anteil deutscher Staatsbürger am Testverfahren: In Graz stammten 40 Prozent der Teilnehmer aus dem Ausland, vorwiegend Deutschland. In Innsbruck machten die deutschen Kollegen sogar 60 Prozent der Bewerber aus.  

Die neue Linzer Meduni bietet heuer erstmals einen Studiengang Humanmedizin mit 60 verfügbaren Plätzen an, für die sich 342 Interessenten beworben haben. Der Andrang ist hier also verhältnismäßig gleich stark wie an den großen Unis.

Mitte August werden also 12 600 Ergebnisse verschickt werden, mit guten wie schlechten Nachrichten. Aber egal wie der MedAT für jeden Einzelnen persönlich verlaufen ist: Ich rate all den Mutigen, die der stundenlangen geistigen und körperlichen Ausnahmesituation getrotzt haben ohne in Ohnmacht zu fallen (und den anderen erst recht!), jetzt erst mal den wohlverdienten Sommer zu genießen. 

Schöne Ferien! 

 

Zur Blog Übersicht