Übung » Soziales Entscheiden

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"Nach einem Raufhandel mit schwerer Körperverletzung kommt es zu einem Gerichtsprozess. Der Sachverhalt ist dabei nicht eindeutig. Die Aufgabe der Richterin ist es nun zu entscheiden, ob der Angeklagte verurteilt werden soll, oder nicht. 

Wie relevant sollten Ihrer Meinung nach die folgenden Überlegungen, welche die Richterin bei ihrer Entscheidung angestellt haben könnte, sein?“

  • move(5) „Würde ich meiner Karriere schaden, wenn sich herausstellt, dass der Angeklagte zu Unrecht verurteilt wurde?“
  • move(1) „Würde der Angeklagte schwere soziale und psychische Folgen tragen müssen, wenn er zu unrecht eine Freiheitsstrafe erhält?“
  • move(2) "Würde man einen Angeklagten nicht generell nur dann verurteilen dürfen, wenn die Beweislage eindeutig ist?"
  • move(3) „Wie würden meine Kollegen urteilen?“
  • move(4) "Würde ich mir weitere Arbeit ersparen, wenn ich die Anklage einfach fallen lasse?"

Lösungsweg:

Wesentlich sollte immer die Zuordnung der Überlegungen in Bezug auf die offizielle Reihung sein. Diese wird hier vorgenommen!

1. Anwendung des Leitprinzips/ Konsequenzen für Andere/ Erklärung des Leitprinzips

„Würde der Angeklagte schwere soziale und psychische Folgen tragen müssen, wenn er zu unrecht eine Freiheitsstrafe erhält?“
Bei dieser Überlegung werden die persönlichen Konsequenzen des Angeklagten bedacht.

2. Allgemeines Leitprinzip:

"Würde man einen Angeklagten nicht generell nur dann verurteilen dürfen, wenn die Beweislage eindeutig ist?"
Hier wird ein allgemeines Leitprinzip betrachtet, allerdings ohne es genauer zu reflektieren oder weitere Konsequenzen zu berücksichtigen.

3. Was würden andere tun?

„Wie würden meine Kollegen handeln?“

4. Egoistisch - Vorteil für einen selbst:

"Würde ich mir weitere Arbeit ersparen, wenn ich die Anklage einfach fallen lasse?"

5. Egoistisch - Nachteil für einen selbst:

„Würde ich meiner Karriere schaden, wenn sich herausstellt, dass der Angeklagte zu Unrecht verurteilt wurde?“